2023 | Lesezeit: 11 Minuten

So verfasst du das perfekte Bewerbungsschreiben

Dein Bewerbungsschreiben sollte unterstreichen, dass du perfekt für den Job bist. Wir geben dir 11 handfeste Tipps, damit das gelingt.

Anschreiben

Das Bewerbungsschreiben ergänzt den Lebenslauf und macht deine Bewerbung komplett. Denn hier kannst du Argumente für deine Anstellung liefern, die über die harten Fakten des Lebenslaufs hinausgehen.

Dein Bewerbungsschreiben sollte drei entscheidende Dinge klarstellen:

Kannst du in dieser Hinsicht punkten, hat deine Bewerbung gute Chancen auf Erfolg und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch winkt. Klar ist aber auch: So ein ausgefeiltes Anschreiben erfordert einige Mühen.

Anschreiben-Muster und Lebenslauf-Vorlagen erleichtern die Sache, doch dein Bewerbungsanschreiben muss genauso wie dein Lebenslauf individuell auf dich und die ausgeschriebene Stelle zugeschnitten sein.

So gelingt dein Anschreiben: 11 wichtige Tipps für den Erfolg

Für jedes Bewerbungsschreiben – ob Ausbildungsplatz, Berufseinsteiger oder Initiativbewerbung – gilt: Eine gute Lesbarkeit ist essenziell und die Rechtschreibung muss stimmen. Wenn du außerdem noch die folgenden Tipps beherzigst, bist du auf einem guten Weg.

1. Bleibe authentisch

Dein zukünftiger Arbeitgeber will anhand des Anschreibens erfahren, was für eine Person sich bei ihm bewirbt. Glaubwürdigkeit ist daher der Schlüssel zum Erfolg. Kopiere keine vorgefertigten Beispielformulierungen aus dem Internet, sondern vertraue auf deine eigenen Argumente. Bewerbungsvorlagen helfen dir bei der visuellen Gestaltung, der Text sollte jedoch von dir stammen.

2. Bewerbung einheitlich gestalten

Die Gestaltung des Bewerbungsschreibens muss zu den restlichen Bewerbungsunterlagen passen – verwende einheitliche Schriftarten, Schriftgrößen, Farben und Stil-Elemente. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du die Richtlinien der DIN 5008 zur Gestaltung von Geschäftsbriefen berücksichtigst. Diese Norm befasst sich mit allen formalen Details, von der Kopfzeile über die Empfängeradresse und den Zeilenabstand bis zum Seitenrand. Halte dich bei Online-Bewerbungen an mögliche Vorgaben des Arbeitgebers: Überprüfe, welche Dokumente und Informationen er anfordert, und verwende das geforderte Dateiformat – in der Regel werden Bewerbungen als PDF verschickt. Vergiss auch bei digitalen Bewerbungsschreiben nicht, deine Unterschrift in digitalisierter Form einzufügen.

3. Stellenausschreibung analysieren

Schaue dir die Stellenanzeige genau an: Was verlangt der Arbeitgeber, welche Fähigkeiten soll der*die Bewerber*in mitbringen? Welche persönlichen Stärken sind gewünscht? Betone diese Punkte im Hauptteil des Bewerbungsanschreibens. Liefere die Qualifikationen, die der Arbeitgeber lesen möchte, um deine Chancen auf ein Bewerbungsgespräch zu steigern.

Ein Unternehmensbezug ist außerdem von Vorteil: Daher lohnt sich auch ein Blick auf die Unternehmenswebseite, um dich über die aktuellen Projekte zu informieren und einen Eindruck von deinen Teammitgliedern und Vorgesetzten zu bekommen.

Mache zudem in der Betreffzeile deutlich, auf welche Stellenanzeige sich dein Bewerbungsschreiben bezieht – bei größeren Unternehmen haben offene Stellen häufig eine eigene Referenznummer.

4. Ansprechpartner recherchieren

Finde heraus, auf wessen Schreibtisch dein Bewerbungsanschreiben landet und sprich denjenigen in der Anrede des Anschreibens persönlich an. Oft findest du den Namen schon in der Stellenanzeige. Du kannst andernfalls auch beim suchenden Unternehmen anrufen und dich entsprechend erkundigen – das demonstriert Selbstvertrauen und Kontaktfreudigkeit. Nur wenn sich wirklich kein Adressat ermitteln lässt, solltest du dein Bewerbungsschreiben an die „sehr geehrten Damen und Herren“ richten.

5. Persönlichen Bezug herstellen

Vielleicht hast du den*die Personalverantwortliche*n schon auf einer Jobmesse kennengelernt oder ihr habt ein Telefonat geführt. Verweise direkt in der Einleitung deines Bewerbungsschreibens auf diesen Kontakt oder dieses Telefonat, denn jeder persönliche Bezug ist Gold wert und hebt dich aus der Masse der Bewerber*innen hervor.

6. Deutlich formulieren

Das Bewerbungsschreiben sollte nicht mehr als eine DIN-A4-Seite beanspruchen. Qualität geht hier eindeutig vor Quantität. Der Arbeitgeber interessiert sich nur für Informationen, die ihm bei der Entscheidungsfindung helfen. Lange Schachtelsätze und blumige Metaphern sind im Bewerbungsschreiben deshalb tabu. Bringe deine Argumente in klarer Sprache auf den Punkt.

7. Mit überzeugenden Argumenten einsteigen

„Hiermit bewerbe ich mich auf die Position als …“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen …“ – diese und ähnliche Einleitungssätze waren schon vor zehn Jahren überholt. Die ersten Sätze des Bewerbungsschreibens sollten direkt überzeugen. Es lohnt sich also, an einer guten Einleitung zu feilen und gleich mit deiner Motivation oder einem überzeugenden Argument zu starten.

8. Floskeln und Phrasen vermeiden

Viele Bewerber*innen „suchen eine neue Herausforderung“ – nur was fängt der Wunscharbeitgeber mit dieser Information an? Andere schreiben in ihrem Bewerbungsschreiben, sie würden „stets ziel- und ergebnisorientiert arbeiten“ – aber wenn sich Arbeit nicht an Zielen oder Ergebnissen orientiert, woran dann? Im Anschreiben ist der Platz begrenzt. Fülle ihn besser mit Worten, die deine Begeisterung unterstreichen und deine Qualifikation hervorheben. Bei der Grußformel zum Schluss kannst du jedoch auf altbekannte Formulierungen zurückgreifen. 

9. Beispiele verwenden

Zu Deutsch etwa: „Zeigen, nicht erzählen.“ Es ist einfach, zu behaupten, du seist teamfähig, kreativ und gut organisiert. Glaubwürdiger ist es allerdings, wenn du deine Fähigkeiten und deine Berufserfahrung in einer kleinen Erfolgsgeschichte verpackst: „Im Herbst 2019 leitete ich ein kleines Team, das mit der grafischen Neugestaltung des Produktkatalogs beauftragt war. In Umfragen fiel die Bewertung des daraus resultierenden neuen Designs äußerst positiv aus. Außerdem konnte das Unternehmen einen der beteiligten Freelancer als festen Mitarbeiter gewinnen." Untermauere dein Bewerbungsanschreiben mit Zahlen und Fakten.

10. Lebenslauf nicht nacherzählen

Die Personalabteilung erfährt bereits im Lebenslauf, auf welche Schule du gegangen bist, welche Praktika du absolviert und welchen Studienabschluss du in der Tasche hast. Das Bewerbungsschreiben ist nicht dazu da, diese Informationen aufzuwärmen. Zeige hingegen, welche Person sich hinter den Fakten, Zeugnissen und Qualifikationen verbirgt und warum sie perfekt ins Unternehmen passt. Gehe besonders auf deine Soft Skills ein, denn diese lassen sich mit Beispielen besser belegen.

11. Konjunktiv vermeiden

Du würdest dich nicht nur über eine Rückmeldung freuen, sondern du freust dich auf die positive Rückmeldung. Lasse keinen Zweifel an deiner Eignung oder Überzeugung aufkommen, indem du in Möglichkeitsformen sprichst. Das gilt besonders für den Schlusssatz: Beende das Bewerbungsschreiben mit Selbstvertrauen und verweise überzeugt auf das bevorstehende Vorstellungsgespräch. Bescheidenheit und Zurückhaltung sind löbliche Charaktereigenschaften, können in der Bewerbung aber zum Nachteil werden.

Bonustipp: Gehaltsvorstellungen nur auf Nachfrage

Im Schlussteil des Bewerbungsschreibens kannst du deine Gehaltsvorstellungen als Bruttojahresgehalt angeben – allerdings nur, wenn in der Stellenanzeige explizit danach gefragt wird. Gibst du deine Gehaltsvorstellungen unaufgefordert an, reagieren einige Arbeitgeber irritiert. Denn häufig wird das Gehalt erst im Vorstellungsgespräch besprochen. Ähnliches gilt für den frühesten Eintrittstermin beziehungsweise das genaue Eintrittsdatum: Diese Information kann je nach Stelle im Anschreiben von Interesse sein, muss aber nicht.

Im Schlussteil kannst du außerdem einen sogenannten Sperrvermerk angeben. Dabei handelt es sich um die Bitte, deine Bewerbung diskret zu behandeln. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn du dich noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befindest.

Bewerbungsschreiben: Immer mit der Ruhe

Mit diesen Tipps im Gepäck sollte dir das Verfassen deines Anschreibens schon etwas leichter fallen. Wenn du überfordert bist, solltest du beim Schreiben eine Pause einlegen. Lasse den Entwurf des Anschreibens ruhen und versuche es einen Tag später erneut. Mit frischen Ideen und klarem Kopf sieht die Welt schon ganz anders aus. Auch Freunde und Freundinnen sowie Familie können dir bei dem Verfassen deines Anschreibens helfen: Sie können dir sagen, an welchen Stellen es noch Verbesserungsbedarf gibt, und dein Anschreiben auf Rechtschreibfehler überprüfen.

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