Jedes Anschreiben muss individuell auf dich und die ausgeschriebene Stelle angepasst sein. Es reicht also nicht aus, nur ein einziges Anschreiben zu verfassen und den Adressaten auszutauschen. Muster bieten sich zwar an, um sich Inspiration für die richtige Formulierung zu holen. Du solltest dir jedoch immer Gedanken machen, wie du dich in deinem individuellen Anschreiben präsentierst – denn geschulten Personalern fällt es sofort auf, wenn du dich nur an Standardfloskeln bedienst.
Um ein individuelles Anschreiben zu formulieren, solltest du dir zunächst die Stellenausschreibung ganz genau anschauen. Welche expliziten Fähigkeiten sind gefordert? Welche Soft Skills sind erwünscht? Wie beschreibt sich das Unternehmen selbst?
Du solltest dir bewusst machen, wer dein Ansprechpartner ist und welches Bild du als Bewerber vermitteln möchtest. Denn in einem kleinen Familienbetrieb kannst du sicherlich mit anderen Eigenschaften punkten als in einem hierarchischen Großunternehmen.
Für die meisten Bewerber ist die Frage schnell beantwortet, denn in der Regel wird in der Stellenanzeige gesiezt und somit natürlich auch in der Bewerbung. Wenn du jedoch ein individuelles Anschreiben verfasst, solltest du darauf achten, wie du von dem Unternehmen angesprochen wirst. Ist die Stellenanzeige locker formuliert und du wirst geduzt, hast du die Möglichkeit, deinen Ansprechpartner auch mit Vornamen anzusprechen und ihn ebenfalls zu duzen.
Sollte dir das in einer offiziellen Bewerbung unangenehm sein oder unpassend erscheinen, kannst du stattdessen zum Schluss freundlich darauf hinweisen, dass du dich freuen würdest, im Bewerbungsgespräch zum Du überzugehen.
Du beginnst das Anschreiben mit einer freundlichen Begrüßung sowie einer kurzen Selbstvorstellung. Anschließend kannst du erwähnen, wie du auf diese Stelle gestoßen bist oder welches Detail der Stellenanzeige dein Interesse geweckt hat. Zu Beginn solltest du außerdem darauf eingehen, in welcher Position du dich gerade befindest: zum Beispiel, ob du dir einen Jobwechsel wünschst oder gerade dein Studium abgeschlossen hast.
Deine beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten finden zwar bereits einen Platz in deinem Lebenslauf, allerdings hast du in deinem Anschreiben die Möglichkeit, diese zu verdeutlichen. Es eignet sich, deine Fähigkeiten mit individuellen Beispielen zu belegen. So kannst du beschreiben, welche Aufgabenbereiche du in der Vergangenheit abgedeckt hast oder einzelne Projekte vorstellen, die deine Fähigkeiten belegen. Verdeutliche, wo deine Stärken liegen und auch, was dir an deinem Beruf Freude bereitet.
Wichtig ist jedoch, dass du dich dabei nur auf die Fähigkeiten und Kenntnisse konzentrierst, die für diese Stelle wirklich ausschlaggebend sind. Daher lohnt es sich, die entsprechende Stellenanzeige bei der Formulierung deines Anschreibens immer parat zu haben.
Neben den belegbaren Referenzen zu deinem beruflichen Werdegang bietet dir das individuelle Anschreiben vor allem die Möglichkeit, deine Soft Skills zu beschreiben. Es wirkt wenig aussagekräftig, wenn du einfach nur eine Liste von Soft Skills, die in der Stellenanzeige gefragt sind, in deinen Lebenslauf schreibst – denn wohl jeder zweite Bewerber rühmt sich damit, besonders sozialkompetent oder teamfähig zu sein.
In deinem individuellen Anschreiben solltest du deine Kompetenzen mit greifbaren Beispielen belegen: Beschreibe anschaulich, auf welche Art und Weise du deine Kommunikationsfähigkeit in der Vergangenheit bewiesen hast oder wie dir dein Einfühlungsvermögen in deinem bisherigen beruflichen Leben weitergeholfen hast. Schaue genau, welche Eigenschaften in deinem angestrebten Beruf gefragt sind und suche zwei bis drei Soft Skills aus, die du authentisch belegen kannst.
Ein individuelles Anschreiben sollte im besten Fall deine Persönlichkeit widerspiegeln. Es unterscheidet sich zwar von einem eher formloseren Motivationsschreiben, dennoch solltest du erwähnen, warum du ausgerechnet diese Stelle für die richtige hältst.
Was erhoffst du, hier zu erreichen oder neu zu lernen? Gibt es einen Aspekt, der dich an diesem Beruf besonders interessiert, der in dem Unternehmen im Fokus steht? Hast du einen persönlichen Grund, warum dich ausgerechnet diese Stelle angesprochen hat?
Hier kannst du darüber hinausgehen, welche Fähigkeiten dich für den Job qualifizieren, und erklären, warum du so motiviert bist, genau in diesem Unternehmen zu arbeiten.
Doch nicht nur der Inhalt ist wichtig, um ein individuelles Anschreiben zu gestalten. Auch ein übersichtlicher Aufbau und ein ansprechendes, aber dezentes Design sind essenziell, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dabei sollte ein Bewerbungsanschreiben in erster Linie wie ein Geschäftsbrief aufgebaut sein:
Wenn du Schwierigkeiten mit der Gestaltung deines Anschreibens hast, schau dir doch einfach mal die Vorlagen in unserem Lebenslauf-Editor an.
Es gibt einige Sonderfälle, die besondere Anforderungen an dein individuelles Anschreiben stellen. Denn nicht immer weißt du, welche Fähigkeiten gefordert sind oder du kannst noch keine Berufserfahrung nachweisen. Wir stellen dir einige dieser Sonderfälle vor.
Wenn du dich für eine Initiativbewerbung entscheidest, kannst du dich nicht auf eine Stellenanzeige beziehen und musst selbst entscheiden, welche Fähigkeiten und Soft Skills für den angestrebten Beruf relevant sind. So beweist du jedoch gleich, dass du weißt, worauf es wirklich ankommt. Du solltest dich jedoch nicht als Allround-Talent verkaufen, denn das wirkt schnell unglaubwürdig.
Initiativbewerbungen sind außerdem bei Personalern gern gesehen, weil sie ihnen weniger Arbeit bereitet: Sie müssen keine Stellenanzeige formulieren oder mehrere Bewerbungen sichten. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Initiativbewerbung knapp und aussagekräftig zu halten. Du hast hier auch die Option, nur deinen Lebenslauf und dein Anschreiben zu verschicken und deine vollständigen Bewerbungsunterlagen bei Interesse nachzureichen.
Wenn du dich für eine Ausbildung bewirbst, gibt es in der Regel ebenfalls eine Stellenanzeige, an der du dich orientieren kannst. Auch hier werden bestimmte Voraussetzungen und Fähigkeiten ausgeschrieben, die du mitbringen solltest.
Der wohl größte Unterschied zu einer normalen Bewerbung ist, dass du in der Regel noch keine Berufserfahrung vorweisen kannst. Daher kann es in diesem Fall sinnvoll sein, Tätigkeiten anzuführen, die auf den ersten Blick nicht zwangsläufig relevant für die entsprechende Ausbildung sind, jedoch deine Stärken unterstreichen.
So kannst du mit einem Praktikum im Kindergarten zum Beispiel beweisen, dass du kontaktfreudig bist, nicht davor zurückschreckst, Verantwortung zu übernehmen, und in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrst – auch wenn du dich für eine Ausbildung als Kauffrau/Kaufmann für Marketingkommunikation bewirbst.
Wenn du dich für ein Studium bewirbst, musst du in der Regel keine klassische Bewerbung schreiben. Allerdings kann es bei einigen Studiengängen vorkommen, dass du ein Motivationsschreiben verfassen musst.
Das Motivationsschreiben ist formloser und persönlicher als ein individuelles Anschreiben. Du hast die Möglichkeit, deine Persönlichkeit einzubringen und diese greifbarer zu machen. Wie der Name schon vermuten lässt, steht hier deine Motivation im Vordergrund:
Das Motivationsschreiben soll eine positive Emotion vermitteln sowie Sympathie und Neugier wecken. Es sollte ebenfalls nicht länger als eine Seite sein, sondern kurz und pointiert beschreiben, warum du für das Studium geeignet bist.
Motivationsschreiben können zusätzlich zu deinem individuellen Anschreiben auch Teil einer Job-Bewerbung sein. Allerdings solltest du es nur hinzufügen, wenn explizit danach verlangt wird.
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