Kein Lebensabschnitt ist wie der vorherige – mit jedem Job erlangst du neue Fähigkeiten und dein Lebenslauf wächst um ein weiteres Kapitel. Somit wird es natürlich auch schwieriger, alle Daten unterzubringen. Hier erfährst du, wie du deinen Lebenslauf für den Jobwechsel vorbereitest.
Welche Angaben bei einem Jobwechsel wichtig sind, hängt vor allem davon ab, an welchem Punkt deiner Karriere du dich gerade befindest. In der Regel liegt der Fokus aber auf der Berufserfahrung des Bewerbers. Je mehr er davon im Lebenslauf anführen kann, desto besser. Daher verlieren Nebentätigkeiten, Praktika und sogar die Ausbildung mit der Zeit an Bedeutung. Liegt dein Berufseinstieg also bereits zurück, solltest du dich umso mehr auf das Thema Berufserfahrung konzentrieren.
Personaler interessieren sich dabei vor allem für deine praktischen Qualifikationen. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden Punkte:
Alle anderen Informationen sind vor allem dann wertvoll, wenn du nur wenig Berufserfahrung vorweisen kannst: Das trifft beispielsweise auf den Berufseinstieg zu. In diesem Fall wundert sich sicher niemand darüber, wenn sich der Lebenslauf hauptsächlich auf die Ausbildung oder Praktika konzentriert. Zum Zeitpunkt des ersten Jobwechsels solltest du aber praktische Erfahrung nachweisen können, die sich nicht nur auf Nebenjobs aus deiner Studienzeit bezieht.
Bei der Bewerbung für einen Jobwechsel interessieren sich Personaler vor allem für die Motivation des Kandidaten. Daher haken sie spätestens beim Vorstellungsgespräch noch einmal diesbezüglich nach. Grund genug, bereits im Anschreiben ein passendes Motiv anzuführen – nur so gelingt die Bewerbung beim Jobwechsel.
Zunächst empfiehlt es sich, in der Bewerbung aktiv auf die Wechselmotivation einzugehen. Dafür eignet sich vor allem das Anschreiben, aber auch der Lebenslauf erfüllt eine wichtige Funktion. Ihm kommt dabei aber eher eine unterstützende Rolle zu – zum Gesamtpaket gehören aber beide Dokumente. Daher solltest du sie aufeinander abstimmen.
Während das Bewerbungsschreiben deine Motivation konkret schildert, fasst der Lebenslauf die wichtigsten Karrierestationen zusammen. Er hält also gewissermaßen die Faktenlage fest. Damit die Information auch beim Personaler ankommt, solltest du außerdem Unterpunkte im Lebenslauf um wichtige Details erweitern:
Personaler sprechen von der sogenannten Wechselmotivation – nicht alle kommen gleich gut bei einer Bewerbung an.
Bewirbt sich der Kandidat zum Beispiel nur, weil er mit seinem alten Arbeitsplatz unzufrieden ist, sagt das mitunter einiges über seine Motivation und Arbeitsweise aus. Die Annahme: Er verhält sich passiv, zeigt selten Initiative und geht Problemen aus dem Weg. Kein idealer Kandidat für eine freie Stelle. Solche passiven Gründe für einen Jobwechsel werden als Weg-von-Motivation bezeichnet.
Stattdessen stellt der Arbeitgeber lieber einen Bewerber ein, der sich aktiv weiterentwickeln möchte und sich deshalb auf die Stelle bewirbt. Je besser du diese Initiative bereits vor dem Bewerbungsgespräch klarstellst, desto überzeugender wirkt deine Motivation auf den Personaler.
Es gibt eine ganze Reihe von aktiven Begründungen, ihr Wert für den Personaler unterscheidet sich aber von Fall zu Fall. Initiative allein reicht dabei noch lange nicht aus – auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Hier findest du Beispiele für gute und schlechte Hin-zu-Motivationen.
Positive Beispiele
Negative Beispiele
Die richtige Wahl der Motivation ist zwar entscheidend, lügen solltest du aber auf keinen Fall. Eignen sich mehrere plausible Gründe, wählst du den aus, der am besten zu dir passt. Ein reines Fantasiegebilde lässt sich nicht nur schwerer vermitteln – es fliegt in der Regel auch auf.
Falls du keinen aktiven Grund für den Wechsel findest, solltest du mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner arbeiten. Stell dir die dabei Frage, welches Hin-zu-Motiv am ehesten auf dich zutrifft. Passe die Begründung an deine Situation an und suche dir möglichst viele Belege für deine Erklärung. Unwahrheiten sind jedoch in jedem Fall tabu.
Mindestens genauso wichtig ist eine konkrete Erklärung für deine Motivation. Ein einfaches „ich möchte mich beruflich weiterentwickeln“ reicht natürlich nicht aus – hier wird der Personaler sicher nachhaken. Stattdessen solltest du anführen, wie du dich konkret weiterentwickeln möchtest. Je besser du deine Gründe im Anschreiben ausformulierst und im Lebenslauf belegst, desto leichter kannst du später im Bewerbungsgespräch über sie sprechen.
Der rote Faden zieht sich im Idealfall durch deine gesamte Bewerbung und verweist am Ende auf die angestrebte Stelle. So signalisierst du dem Personaler, dass dein Interesse am Job Teil einer andauernden und bewussten Entwicklung ist.
Wechselt der Bewerber nicht nur den Job, sondern gleich seinen Beruf, unterscheidet sich die Situation in der Regel deutlich. In diesem Fall kann sich der Bewerber nämlich nicht auf seine bisherige Karriere beziehen und seine bisherige Berufserfahrung verliert an Bedeutung – es sei denn, es gibt Gemeinsamkeiten zwischen den Branchen. In der Regel gewinnen andere Karrierestationen so wieder an Bedeutung, zum Beispiel Praktika, Hobbys sowie Fort- und Weiterbildungen im angestrebten Bereich.
Auch in puncto Wechselmotivation ändert sich die Situation des Bewerbers. Hier bieten sich hier ebenfalls aktive Beweggründe an – zum Beispiel das Ausbauen der eigenen Talente in einer anderen Branche. Ebenfalls plausibel: das neu entflammte Interesse an einem ehemaligen Studien- oder Fachgebiet.
Quereinsteiger bedeuten für Unternehmen in der Regel ein höheres Risiko. Der Kandidat muss wahrscheinlich angelernt werden und wird zunächst häufiger Fehler machen. Somit steht natürlich die Frage im Raum, warum der Personaler einem unerfahrenen Kandidaten den Vorzug geben sollte. Liefert der Bewerber allerdings einen Mehrwert für das Unternehmen, gleicht minimiert er das Risiko für den Arbeitgeber.
Besonders bei ähnlichen Berufen stellt das mitunter kein Problem dar – vor allem, wenn sich die Kenntnisse und Fähigkeiten beider Branchen übertragen lassen. Das ist zum Beispiel bei einem Wechsel vom Schlosser zum Kfz-Mechatroniker oder vom Schuster zum Schneider der Fall. Je mehr dieser Schnittmengen du in deiner Bewerbung anführen kannst, desto besser stehen deine Chancen, als Quereinsteiger durchzustarten.
Informiere dich am besten im Voraus über die Anforderungen der Stelle, um etwas über potentielle Gemeinsamkeiten herauszufinden. Vielleicht verwenden beide Arbeitgeber sogar die gleichen Materialien oder Gerätschaften.
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