Der Lebenslauf bietet einen Überblick über deine persönlichen Angaben sowie deinen schulischen und beruflichen Werdegang. Obwohl der Anordnung nach eigentlich das Anschreiben das erste Dokument deiner Bewerbung ist, greifen viele Personaler dennoch zuerst zum Lebenslauf. Denn dort erhalten sie einen ersten Überblick über deine Qualifikationen. So erhalten Personaler schnell die Antwort auf eine zentrale Frage: Erfüllt der Kandidat die maßgeblichen Anforderungen – oder nicht. Das macht den Lebenslauf zum wichtigsten Dokument deiner Bewerbung.
Während den meisten Bewerbern bewusst ist, dass ein Bewerbungsschreiben immer auf die angestrebte Stelle angepasst sein sollte, wissen die wenigsten, dass ein individueller Lebenslauf ebenso wichtig ist. Es reicht nicht aus, einmal einen Lebenslauf zu erstellen, der deine gesamte Ausbildung und all deine Fähigkeiten wiedergibt. Wir verraten dir in unserem Ratgeber, wie du einen individuellen Lebenslauf erstellst, der auf dich und deinen Traumjob zugeschnitten ist.
Es gibt einige Informationen, die immer in deinen Lebenslauf gehören – egal, ob du dich für eine Ausbildung, ein Praktikum oder einen Job bewirbst: deine persönlichen Daten.
Zu den zwingend notwendigen Daten gehören dein vollständiger Name, deine Adresse, deine Telefonnummer und deine E-Mail-Adresse. Falls du in deinem Lebenslauf Platz sparen möchtest, kannst du diese Angaben auch in einer Kopfzeile unterbringen. Das hat außerdem den Vorteil, dass die persönlichen Daten automatisch auf jeder Seite deiner Bewerbung zu finden sind.
Achtung: Deine E-Mail-Adresse sollte immer seriös sein. Am besten ist eine Kombination aus deinem Vor- und Nachnamen.
Dein schulischer und beruflicher Werdegang sowie deine Fähigkeiten und Kenntnisse gehören ebenfalls immer in den Lebenslauf – in welchem Umfang hängt jedoch von deiner Erfahrung und der angestrebten Stelle ab. Darauf gehen wir später in diesem Artikel noch genauer ein.
Zu den optionalen Angaben gehören dein Geburtsdatum, dein Geburtsort, dein Familienstand, deine Staatsangehörigkeit sowie deine Konfession. All diese Angaben sind in deinem Lebenslauf nicht verpflichtend, da sie zu einer Diskriminierung während der Personalauswahl führen könnten. Du solltest also immer abwägen, ob sie Teil deines individuellen Lebenslaufs sein sollten oder nicht.
Bei einem Familienunternehmen kannst du womöglich damit punkten, dass du eine große Familie hast, andere Personaler könnten hingegen fürchten, dass du durch deine Kinder eine zu große Verantwortung außerhalb deiner Arbeit hast.
Das Geburtsdatum gibt Aufschluss über dein Alter und ist aus diesem Grund in den meisten Bewerbungen gern gesehen. Denn so kann der Arbeitgeber einschätzen, wie viel Berufs- und Lebenserfahrung du hast und wie du vielleicht in das bereits bestehende Team passt.
Auch das Bewerbungsfoto zählt wegen des Antidiskriminierungsgesetzes mittlerweile zu den optionalen Inhalten des Lebenslaufs. Auf diesem Wege soll verhindert werden, dass Bewerber aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts bevorzugt oder abgelehnt werden.
In Deutschland ist das Bewerbungsbild allerdings trotz des Gesetzes weiterhin ein übliches sowie zentrales Element der Bewerbung – und wird zum Beispiel auf einem Deckblatt zusätzlich hervorgehoben. Ein ansprechendes und professionelles Bewerbungsfoto ist in der Regel kein Nachteil. Im Gegenteil: Auch bei einer Bewerbung zählt der erste Eindruck, der durch ein sympathisches Lächeln noch verstärkt werden kann.
Obwohl der Trend eher zu einer schlichten Bewerbung geht, die sich auf die beruflichen Fähigkeiten konzentriert, um keine Diskriminierung zu ermöglichen, sind Hobbys im Lebenslauf noch immer gern gesehen.
Deine Hobbys erlauben dem Arbeitgeber mögliche Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit: Bist du aktiv und sportlich oder bevorzugst du entspannte Aktivitäten? Bist du ein Teamplayer oder Einzelkämpfer? Im besten Fall können deine Hobbys noch weitere Eigenschaften unterstreichen, die für deinen angestrebten Beruf ausschlaggebend sind – zum Beispiel deine Ausdauer als Marathonläufer oder dein Organisationstalent für deinen Buchclub.
Allerdings kann es nicht immer nur von Vorteil sein, seine Hobbys im Lebenslauf zu nennen. Auch hier gilt, dass du immer individuell abstimmen musst, welche Tätigkeiten du angeben willst und welche für die angestrebte Stelle vielleicht uninteressant oder sogar von Nachteil sind.
Wenn du dich in einer jungen kreativen Agentur bewirbst, kannst du vielleicht damit punkten, dass du gerne Videospiele spielst – in einem konservativen Unternehmen ist diese Freizeitbeschäftigung jedoch eher negativ konnotiert.
Ähnlich wie mit der Angabe von Hobbys verhält es sich auch mit ehrenamtlichen Tätigkeiten in deinem individuellen Lebenslauf. In der Regel sind diese gern gesehen, da soziales Engagement in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat. Solltest du dich jedoch für einen anspruchsvollen Job bewerben, der deine volle Arbeitsleistung fordert, kann eine zusätzliche private Belastung zum Nachteil für dich werden.
Deine Ausbildung sowie deine Berufserfahrung bilden die zentralen Informationen in deinem individuellen Lebenslauf. Doch auch hier gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Welche Stationen deines bisherigen Lebens du angibst, ist etwa auch davon abhängig, wie viel Berufserfahrung du hast und für welche Stelle du dich bewirbst.
Solltest du dich zum Beispiel nach der Schule für eine Ausbildung bewerben, kannst du in den seltensten Fällen bereits Berufserfahrung nachweisen. In deinem individuellen Lebenslauf steht also deine schulische Ausbildung im Fokus. Außerdem solltest du in diesem Fall Nebenjobs und Praktika anführen – unabhängig davon, ob sie etwas mit der angestrebten Ausbildung zu tun haben. So beweist du, dass du engagiert bist und bereits Einblicke in die Berufswelt gewinnen konntest. Auch Hobbys können Aufschluss darauf geben, wo deine Fähigkeiten und Interessen liegen und für welche Dinge du dich begeisterst.
Bist du hingegen ein Bewerber, der schon einige Jahre Berufserfahrung vorweisen kann, ist es für den Personaler unwichtig, auf welche Grundschule du gegangen bist. In diesem Fall solltest du nur deinen höchsten Schulabschluss, Studienabschluss oder deine Berufsausbildung angeben, um deinen beruflichen Stationen mehr Platz und Präsenz einzuräumen. Du kannst also die Stationen weglassen, die für denen Beruf nicht mehr ausschlaggebend sind: Mit einem abgeschlossenen Journalistik-Studium musst du dein zweiwöchiges Schülerpraktikum bei der lokalen Zeitung nicht unbedingt angeben. Deine einschlägigen beruflichen Stationen solltest du jedoch in jedem Fall vollständig angeben – inklusive Lücken im Lebenslauf.
Auch bei der Auswahl deiner Kenntnisse und zusätzlichen Qualifikationen solltest du abwägen, was für die jeweilige Bewerbung wirklich relevant ist.
Wenn du dich zum Beispiel als Postbote oder Lieferant bewirbst, solltest du in jedem Fall erwähnen, dass du einen Führerschein besitzt, welche Klasse und vielleicht sogar, wie lange du bereits Auto fährst. Wenn du dich jedoch als Ingenieur bewirbst, ist es für deinen Arbeitgeber in der Regel uninteressant, auf welche Wege du zur Arbeit kommst.
Solltest du einen Kurs zum Zehn-Finger-Tippen belegt haben, ist das für eine Bewerbung als Redakteur vielleicht von Vorteil – als KFZ-Mechatroniker wird es dir jedoch kaum Bonuspunkte einbringen.
Achte außerdem darauf, dass du dich in deinem Lebenslauf und in deinem Anschreiben nicht wiederholst. Soft Skills belegst du zum Beispiel am Besten in deinem Anschreiben. Diese hingegen einfach im Lebenslauf aufzulisten, ist wenig aussagekräftig.
Ein individueller Lebenslauf sollte deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit widerspiegeln, das gilt auch für das Design und die Struktur.
Allerdings solltest du dich beim Aufbau deines Lebenslaufs an bestimmte Vorgaben halten. So stellst du sicher, dass der Personaler die wichtigsten Daten auf den ersten Blick erfassen kann. Der Aufbau sollte dabei wie folgt aussehen:
Die Punkte zum Thema Bildung/Ausbildung und der Berufserfahrung sind jedoch in der Reihenfolge austauschbar – je nachdem, welcher Punkt für deinen individuellen Lebenslauf wichtiger ist.
Bei der optischen Gestaltung deines Lebenslaufs darfst du kreativ werden. Mit einem klassischen tabellarischen Lebenslauf machst du zwar nie etwas falsch, aber mit einem ansprechenden Design kannst du aus der Masse hervorstechen.
Du solltest jedoch immer darauf achten, dass deine Informationen im Vordergrund bleiben. Benutze nicht mehr als zwei Akzentfarben; die Schrift sollte schwarz bleiben, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten. Geometrische Formen, wie Linien oder Symbole, die einzelne Stationen hervorheben, sind ebenfalls eine Möglichkeit, deinen Lebenslauf individuell zu gestalten. Schau doch mal bei unseren Lebenslauf-Vorlagen vorbei: Hier findest du zahlreiche Muster für kreative und klassische Lebensläufe.
Um deinen individuellen Lebenslauf den letzten Schliff zu gehen, darf deine persönliche Unterschrift nicht fehlen. Dieses kleine, aber feine Detail zeigt deinem potenziellen Arbeitgeber, dass du deine Bewerbung sorgfältig erstellt hast. Da die meisten Bewerbungen heute online verschickt werden, musst du deine Unterschrift in der Regel einscannen, um sie zu digitalisieren. Solltest du nicht die Möglichkeit dazu haben, empfehlen wir dir, einen Blick auf unseren Lebenslauf-Editor zu werfen: Dort kannst du deine individuelle Unterschrift direkt online erstellen.
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