2020 | Lesezeit: 10 Minuten

Der Bildungsweg im Lebenslauf

Der Bildungsweg ist neben der Berufserfahrung das wichtigste Element deines Lebenslaufs. Hier erfährst du, wie du ihn richtig darstellst und welche Informationen enthalten sein sollten.

Bildungsweg

Der Lebenslauf bietet eine übersichtliche Zusammenfassung deines bisherigen Werdegangs und ist somit das wichtigste Dokument deiner Bewerbung. Er enthält nicht nur deine persönlichen Daten und gibt Auskunft über deine Berufserfahrung, sondern er lässt auch deinen Bildungsweg erkennen. Dieser gibt deinem potenziellen Arbeitgeber einen Überblick über deine Ausbildung sowie deine Kenntnisse und Fähigkeiten. Im Folgenden erfährst du, wie du deinen Bildungsweg im Lebenslauf richtig darstellst und welche Informationen du angeben solltest.

Die richtige Platzierung des Bildungswegs im Lebenslauf

Der übersichtliche Aufbau deines Lebenslaufs ist genauso wichtig wie der Inhalt. Immerhin soll er dem Personaler auf einen Blick alle wichtigen Informationen über deinen bisherigen Werdegang liefern. Aus diesem Grund sollten deine Angaben in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sein. In der Regel sieht diese so aus:

Deine schulische, berufliche und akademische Ausbildung steht also meist an dritter Stelle in deinem Lebenslauf.

Den Bildungsweg im Lebenslauf richtig darstellen

Zunächst solltest du dem Abschnitt eine passende Überschrift geben – in diesem Fall bietet sich der Titel „Bildungsweg“ oder auch „Ausbildung“ an. Hier kannst du sowohl deine Schulbildung, deine Berufsausbildung als auch dein Studium angeben. Du hast aber auch die Möglichkeit, diese in drei einzelne Kategorien aufzuteilen, je nachdem wie umfangreich deine Angaben sind.

Im deutschen Lebenslauf hat sich eine antichronologische Auflistung durchgesetzt: Das bedeutet, dass du mit deiner aktuellsten Ausbildung beginnst – in der Regel also mit deinem höchsten Bildungsabschluss. So sieht der Personaler die wichtigsten Informationen zuerst.

Der Bildungsweg wird im Lebenslauf tabellarisch angegeben und in zwei Spalten aufgeteilt. Auf der linken Seite gibst du den Zeitraum deiner Ausbildung an. Es reicht dabei, wenn du den Monat und das Jahr benennst, also: MM/JJJJ – MM/JJJJ. Solltest du deine aktuelle Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben, betitelst du sie mit dem Anfangsdatum und dem Hinweis „– heute“.

In der rechten Spalte gibst du anschließend die genaue Bezeichnung und den Ort deiner Ausbildung an. Das sieht dann wie folgt aus.

10/2012 – 10/2015

Ausbildung zur staatlich geprüften Kosmetikerin
Beautyschool, Hannover
Abschlussnote: 1,6

Wenn du eine gute Abschlussnote hast oder diese Angabe für die Stelle erforderlich ist, kannst du sie ebenfalls in der rechten Spalte vermerken. In diesem Fall solltest du deine Abschlussnote für alle Stationen deines Bildungswegs angeben – also zum Beispiel dein Abiturdurchschnitt sowie deine Bachelornote.

Du hast außerdem die Möglichkeit, Schwerpunkte deiner verschiedenen Stationen zu nennen. Das könnte der Titel deiner Abschlussarbeit sein oder bestimmte Leistungsfächer, die du belegt hast. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn das Thema deiner Arbeit oder die Fächer perfekt zu der angestrebten Stelle passen:

Du möchtest dich für eine Ausbildung als Steuerberater bewerben? In diesem Fall ist dein Abitur mit den Leistungsfächern Mathematik und Physik ein guter Hinweis für deinen zukünftigen Ausbilder. Solltest du dich in der Schule hingegen auf Englisch und Deutsch fokussiert haben, wird es dir wohl keinen Vorteil bringen, dies in deinem Bildungsweg zu erwähnen.

Der korrekte und übersichtliche Aufbau eines Lebenslaufs kann durchaus kompliziert sein – solltest du Schwierigkeiten damit haben, deinen Bildungsweg richtig darzustellen, schau dir doch mal unsere Lebenslauf-Vorlagen an.

Welche Informationen gehören in deinen Bildungsweg

Deine schulische, berufliche und akademische Ausbildung zählt zum Bildungsweg – liste jedoch auf keinen Fall stumpf all deine bisherigen Ausbildungen auf. Besser ist es, deinen Lebenslauf mit ausgewählten Informationen zu bestücken, die für deinen zukünftigen Arbeitgeber oder Ausbilder wirklich interessant sind. Dein Lebenslauf sollte genauso wie dein Anschreiben immer individuell auf die angestrebte Stelle angepasst sein.

Bei der Darstellung deines Bildungswegs ist es daher sinnvoll, zunächst eine wichtige Unterscheidung zu machen: Bist du berufserfahren oder Berufseinsteiger?

Der Bildungsweg für berufserfahrene Bewerber

Deine Berufserfahrung ist für die meisten Personaler die wichtigste Information in deinem Lebenslauf – immerhin kannst du deine Qualifikation so am besten beweisen. Aus diesem Grund steht sie auch an zweiter Stelle in deinem Lebenslauf. Solltest du also schon mehrere Jahre gearbeitet haben und kannst Beschäftigungen nachweisen, die für die angestrebte Stelle ausschlaggebend sind, dann sollte der Fokus deines Lebenslaufs auf deiner Berufserfahrung liegen und nicht auf deinem Bildungsweg.

Wohl kaum ein Personaler wird sich dafür interessieren, wo du zur Grundschule gegangen bist, wenn du schon seit zehn Jahren arbeitest. In diesem Fall ist es ratsam, nur deinen höchsten Bildungsabschluss anzugeben. Wenn du einen Master-Abschluss hast, musst du dein Abitur nicht mehr erwähnen – immerhin ist die Hochschulreife Voraussetzung für das Studium. In der Regel kannst du dich also auf deine berufliche und akademische Ausbildung beziehen und kannst deine Schulzeit in deinem Bildungsweg ausklammern.

Der Bildungsweg für Berufseinsteiger

Solltest du noch keine Berufserfahrung haben, steht natürlich dein Bildungsweg im Mittelpunkt deines Lebenslaufs. Wenn du dich für eine Ausbildung, ein Studium oder ein Praktikum bewerben möchtest, ist es ratsam, deine gesamte Schulbildung aufzulisten – angefangen mit deinem höchsten Schulabschluss.

Bewerber mit wenig Berufserfahrung sollten zunächst ihre berufliche oder akademische Ausbildung angeben – danach folgt der höchste Schulabschluss. Die Mittelstufe und Grundschule müssen in diesem Fall bereits nicht mehr erwähnt werden, da sie dem Personaler keinen Mehrwert bieten.

Der Bildungsweg für Quereinsteiger

Die Bewerbung als Quereinsteiger ist schwierig, denn hier musst du beweisen, dass du für eine Stelle qualifiziert bist, für die du nicht ausgebildet wurdest. In diesem Fall solltest du also genau abwägen, welche Stationen deines Bildungswegs für die angestrebte Stelle relevant sind.

Deine Ausbildung enthält zum Beispiel auch Informationen abseits des thematischen Schwerpunkts: Jemand, der ein abgeschlossenes Masterstudium in Physik hat, ist wohl nicht auf den Kopf gefallen – auch wenn das Studium für seine Bewerbung als Informatiker nicht unbedingt relevant ist. Ein abgeschlossenes Studium weist außerdem auf eine gute Selbstorganisation und Belastbarkeit hin.

Auch bei einer Bewerbung als Quereinsteiger gilt, dass deine Berufserfahrung einen wichtigen Stellenwert hat – selbst dann, wenn sie nicht zu der neuen Stelle passt. Sie beweist, dass du bereits Erfahrung in der Arbeitswelt gesammelt hast und gibt Aufschluss über deine Arbeitsmoral und dein Sozialverhalten. Wäge also gut ab, welche Stationen deines Bildungswegs für den Personaler wirklich von Interesse sind, denn auf deinem Lebenslauf ist nur begrenzt Platz.

Abbrüche und Lücken im Bildungsweg

Einen Schulabbruch oder das frühzeitige Ende einer Ausbildung oder eines Studiums möchte man wohl am liebsten verheimlichen – doch auch diese Informationen gehören in den Bildungsweg. Versuche nicht, dies zu vertuschen, denn spätestens im Bewerbungsgespräch wirst du auf die Lücke angesprochen.

Im Lebenslauf ist also Ehrlichkeit gefragt – du kannst diese unschönen Details jedoch gekonnt verpacken. Der Hinweis „Studium ohne Abschluss“ klingt zumindest positiver als das Wort „Studienabbruch“. Eine vorübergehende Arbeitslosigkeit kannst du außerdem mit dem Begriff „arbeitssuchend“ schöner umschreiben.

Kleine Lücken und Richtungswechsel in deinem Bildungsweg sind bei einer Bewerbung heutzutage keine Ausschlusskriterien mehr – solange du dich nicht in Lügen verstrickst. Berichte im Vorstellungsgespräch, warum es zu diesem Abbruch kam – etwa, weil du dich für die falsche Ausbildung entschieden hast. Das wirkt selbstbewusst und zeigt, dass du keine Scheu vor schwierigen Entscheidungen hast. Deine Ehrlichkeit bleibt einem Personaler eher in Erinnerung als deine abgebrochene Berufsausbildung.

Versuche jedoch nicht, dich schon in deinem Lebenslauf oder in deinem Anschreiben zu rechtfertigen. Dies hinterlässt eher einen negativen Eindruck und lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Information, die du eigentlich eher verstecken möchtest.

Die Wiederholung eines Schuljahres musst du im Übrigen nicht extra in deinem Bildungsweg angeben – das ergibt sich aus den Jahresangaben und ist in der Regel kein Grund für einen Vermerk.

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